Mein Fazit zum Zwiegespräch #neuewirtschaft

Kontroverse

Ich bin zurück aus dem Urlaub und starte gleich mal mit einem Ausnahmepost. Ausnahme #1 – Er wird einen Tag später als üblich veröffentlicht. Das liegt daran, dass ich die letzten beiden Tage eine Störung an meinem Internetanschluss hatte. Ab nächste Woche gibt es die Kompass-posts wieder montags.
Ausnahme #2 – Der Post ist in Deutsch verfasst. Das hat zwei Gründe. Zum Einen fand die Aktion über die ich berichte in Deutschland, Österreich und der Schweiz statt. Zum Anderen möchte ich mal ausprobieren, wie deutsche Artikel bei meinen Lesern so ankommen. Ich bin schon gespannt auf Euer Feedback.

Nun aber zum eigentlichen Thema. Am Sonntag fand die Aktion Zwiegespräch #neuewirtschaft statt. Auch ich war dabei, hatte mein Gespräch aber aufgrund meines Urlaubs bereits Ende August. Meine Perspektiven hatte ich ja bereits hier veröffentlicht: Future of business – What’s your perspective?. Nun möchte ich mit Euch teilen, wie mein Zwiegespräch verlief.

Kontroverse

Source:Pixabay | CC0

Mein Gesprächspartner war Beate Solga und wie bei einem „blind date“ dauerte es etwas, bis wir uns im Schlossbiergarten Oberschleissheim gefunden hatten. Um es gleich vorweg zu nehmen, das Gespräch war viel weniger kontrovers als es das Titelbild des Posts vermuten lässt. Wirklich auseinander lagen wir bei der Frage „wie viel Prozent der arbeitenden Bevölkerung NICHT bereit sind, sich für die Herausforderungen der zukünftigen Arbeit zu verändern“. Ich hatte ja so um die 50% geschätzt. Beate denkt, dass es viel weniger sind. Ansonsten hatten wir aber relativ ähnliche Ansichten.

Flexibles Arbeiten ist uns beiden sehr wichtig. Beate hat da als Selbständige die Nase vorne und kann sich Ihre Zeit komplett frei einteilen (z.B. mal einen Montag frei machen und dafür am Sonntag arbeiten). Viele Angestellte in Konzernen können davon nur träumen, aber warum sollte das dort nicht möglich sein? Ich übernehme seit einiger Zeit Mittwoch nachmittags meine Kinder und lege dafür nochmal eine Spätschicht ein. Am Ende profitiert auch mein Arbeitgeber davon, denn ich kann mich noch in ein spätes Meeting mit den Kollegen in USA einwählen.

Obwohl das Thema Bildung in den Fragen gar nicht auftauchte, haben wir viel über das Schulsystem gesprochen. Wir sind uns einig, dass unsere Kinder nicht wirklich auf die Anforderungen der „neuen Wirtschaft“ vorbereitet werden. Mit guten Noten werden Schüler honoriert, die sich anpassen und Wissen reproduzieren können. Für die Wertschöpfung der Norm mag das eine gute Basis sein. Für die Wertschöpfung der Ausnahme sind aber eher Kreativität und Diversität gefragt. Auch beim Erwerb von digitalen Skills hilft die Schule kaum.

Am interessantesten fand ich aber unseren Blick auf Arbeit. Wir sind beide mit Thesen wie „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ sozialisiert worden. Beate wurde auch mal mit der Aussage konfrontiert: „Wenn man noch lächeln kann, dann ist man nicht voll ausgelastet“. Arbeit muss also offensichtlich noch vielerorts weh tun und das Gehalt ist dann quasi das „Schmerzensgeld“. Die Frage ist nur, wann die Schmerzschwelle erreicht ist? Dieser Teil des Gesprächs wirkt immer noch stark bei mir nach.

An dieser Stelle nochmal ein dickes Dankeschön an intrinsify.me für diese tolle Aktion. Obwohl wir uns vorher nicht kannten, hat sich ein sehr tiefgründiges Gespräch entwickelt. Wir brauchen mehr dieser Dialoge in D, A, CH!