Wer kennt sie nicht? Department meetings, townhalls oder all-hands sind Meetings die in grösseren Abständen (z.B. quartalsweise) stattfinden, um einem ganzen Bereich oder sogar Unternehmen ein Update zu geben. In Nugget #1 geben die Leute von buffer.com eine Zusammenfassung über ihr Gelerntes. In meiner Firma gibt es auch remote department meetings, da wir mehrere weltweite Standorte haben. Das funktioniert mittlerweile dank Video der Speaker und professionellem Audiosetup ganz gut. Aber trotzdem geht bei manchen remote Teilnehmern irgendwann die Aufmerksamkeit verloren. Die Physical Activity Break lockert das Meeting auf und ist nebenbei auch noch gesund. Die breakout sessions sorgen für mehr Einbindung der Teilnehmer und fördern den Austausch.
Und auch das Gruppenphoto ist eine tolle Idee. Das erfordert allerdings ein passendes Videoconferencing Tool und eine Teamgröße, die noch einigermaßen im Rahmen ist.
How We Structure All Hands as a Fully Remote Team (6 min, Text, englisch)
In Nugget #2 geht es um „Lean Startup“. Valentino Pola hat auf dem Innovationsblog der DZ Bank Gruppe einen schönen Artikel zu diesem Ansatz verfasst. Auch er macht klar, dass man Hypothesen zu einem Produkt oder einer Dienstleistung testen kann, ohne ein grösseres Investment in ein erstes Produkt zu tätigen. Es reicht ein simples Kaufangebot auf einer Website, um einen ersten Datenpunkt zur Marktresonanz zu bekommen. Anschließend kann man mit einem MVP iterativ ein erstes Produkt releasen. Das sorgt für einen initialen revenue stream, mit dem sich dann die nächsten Inkremente finanzieren lassen. Am wichtigsten finde ich aber seinen Aufruf „Raus aus dem Haus“. Nur da lernt man was der Kunde wirklich will.
Wenn ihr aus der Finanzbranche seid, dann lohnt es sich übrigens den Blog zu abonnieren. Einmal die Woche erscheint eine umfangreiche Linksammlung zu FinTech, Blockchain und Digitalisierung. Aber auch für alle anderen Branchen lohnt ein Blick, den es gibt immer mal wieder was Interessantes zum Thema Innovation.
„Lean Startup“: Raus zum Kunden. Schnell (6 min, Text, deutsch)
Mit Nugget #3 folgt der nächste Impuls zum Thema #NewPay. Wenn es um Gehalt geht, stellt sich meist recht schnell die Frage zur Fairness. Zu dieser Frage bin ich über folgenden TED Talk von Frans de Waal gestolpert. Er erforscht menschliches Verhalten an Tieren. Wie kooperieren Elefanten? Können Affen Empathie zeigen? Am Ende des Talks zeigt Frans de Waal ein Experiment, bei dem ein Affe mit einer Gurke und ein anderer mit einer Weintraube belohnt wird. Es dauert nicht lange bis der eine Affe sauer wird und die Gurke verweigert. In einem anderen Experiment hat der Affe mit der Weintraube wohl irgendwann die Belohnung verweigert. Was lässt sich daraus zum Thema #NewPay lernen? Viele würden wohl eine Gehaltserhöhung ablehnen, wenn sie sehen, dass andere schlechter bezahlt werden. Das erfordert allerdings Transparenz. Ich denke aber auch, dass man nicht zwangsweise gleich entlohnen muss. Wenn ich keine Weintrauben mag, nehme ich lieber die Gurke. In anderen Worten, vielleicht brauche ich ja gar nicht mehr Geld, sondern wünsche mir mehr Freizeit oder eine Fortbildung. Was meint ihr dazu?
PS: Ich musste übrigens beim Talk auch gähnen 😉 (17 min, Video, englisch)
Ich hoffe ihr hattet eine erfolgreiche Arbeitswoche und genießt bereits Euren Feierabend. Schönes Wochenende!
Neulich erzählte mir ein Freund: Bei uns im team weiss jeder, welches Gehalt der Andere verdient. Natürlich war das nicht die offizielle Transparenz, sondern man hatte untereinander „geratscht“. Aus meiner Sicht ist das selbstgestreutes Gift im team, das nur Neid bei den Kollegen oder Wut dem Chef gegenüber erzeugt. Woher weiss ich, dass man Kollege ehrlich war mit seiner Auskunft? Welche Konsequenzen ziehe ich aus dem Tratsch? Ich halte firmenübergreifenden Gehaltsvergleich für die bessere Methode oder man schaut, wie sich die persönliche Gehaltskurve über die Zeit entwickelt und ergreift entsprechende Initiative. Wenn der Affe es satt ist, immer nur Trauben oder Gurken zu essen, dann ist es vielleicht Zeit, das Team zu wechseln? Neues findet nur, wer Neues probiert.
Solche Stories habe ich auch schon gehört und auch mal was Ähnliches erlebt. Da verglichen zwei Kollegen ihr Gehalt und Boni. Es entstand viel unnötiger Frust, den das Gesamtbild verhindert hätte. Für mich ist in der gängigen Praxis viel „Security by Obscurity“. Durch die Intransparenz erreicht man vermeintlich Sicherheit/sozialen Frieden. Am Ende des Tages bleibt allerdings bei vielen das ungute Gefühl, das etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.
Das mit der Gehaltstransparenz ist ein hervorragendes Beispiel für Grenzen im Kopf.
„Geld“ eignet sich großartig dafür, weil es vermeintlich so objektiv ist.
Wenn jemand mit einem „100er“ ein Feuer entzündet soll das den Eindruck von Überlegenheit und Macht erzeugen (bspw. zum Anzünden von Zigarren). 1923 war es wahrscheinlich eine der nützlichsten Verwendungen von Papiergeld.
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Inflation_1914_bis_1923
Oder wie die Mutter meiner Kinder es kürzlich ausdrückte:
„Den Ausgleich habe ich schon. Jetzt brauche ich noch den Job dafür.“
Für die betroffene Person zählt der eigene Kontext, nicht das vermeintlich objektive Wertesystem des Umfelds. Und für das Umfeld zählt der Beitrag der betroffenen Person.
Das Interesse an der Bezahlung wird also zwischen diesen Beziehungspunkten ermittelt.
Das Beste liegt demnach dazwischen – nicht notwendigerweise in der Mitte.
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