Schatzkiste 50 – Innovation und Remote work

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Welcome back liebe Freunde von CompanyPirate. Das hier ist meine 50. Schatzkiste und sozusagen eine Jubiläumsausgabe. Zur Feier des Tages und als Dankeschön für Eure Treue gibt es diesmal die doppelte Dosis Nuggets zu meinen Kernthemen Innovation und Remote Work.

Conny Dethloff, der zuletzt in Schatzkiste 43 vertreten war, hat diese Woche nochmal einen seiner älteren Artikel zum Thema Innovation ausgegraben. Um die Frage „Lassen sich Innovationen managen?“ dreht sich Nugget #1. Mir gefällt Conny’s simple Definition von Innovation: Etwas ist neuartig und erzeugt einen Mehrwert. Ich finde auch lobenswert, dass er das „Etwas“ nicht weiter einschränkt. Denn ich stelle immer wieder fest, dass Menschen bei Innovation nur an Produkte denken. Dabei kann Innovation bei Services, Methoden und Prozessen genauso wertvoll und herausfordernd sein. Was soll der Manager denn nun tun, um Innovationen zu fördern? Am besten er tut Nichts. Ja ihr habt richtig gelesen. Denn die Anwendung klassischer Managementwerkzeuge schaden meist der Innovation. Noch besser ist freilich Dinge wegzulassen. Braucht es den Jour fixe unbedingt oder zahlt man die Zeit lieber auf Slacktime (siehe Nugget #4) ein? Auch das Anwenden von Kennzahlen wie 10 Innovationen pro Quartal addiert keinen Wert. Euch fallen sicherlich noch viele weitere Beispiele ein.
Innovation 2.0 – Lassen sich Innovationen managen? (5 min, Text, deutsch)

Wer es eher visuell mag, findet sicherlich Gefallen an Nugget #2, einem TEDx Talk von Prof . Dr. Christian Bluemelhuber. An dieser Stelle schnell ein dickes Dankeschön an Heiko Bartlog, der mich auf den TEDx Talk gebracht hat. Christian Bluemelhubers These ist „Zukunft kann man nicht planen. Man kann sie nur spielen!“. Der Talk passt perfekt zu Nugget #1, denn er beginnt mit der Frage was eigentlich Management macht. „Ein Manager gestaltet die Zukunft!“. Klassischerweise passiert das durch den Zyklus APIC (Analyse, Predict, Implement, Control). In einer Zeit, die sich immer schneller verändert, ist man damit aber leider oft einen Schritt zu spät. Hier habe ich mich ertappt gefühlt, denn diese Vorgehensweise ist leider stark einprogrammiert. Effektiver ist es eine Zukunft zu „erspielen“, das Glück herauszufordern, Scheuklappen abzunehmen und Wunder zu erkennen. Bluemelhuber schafft es wissenschaftliche Experimente, Buchtipps und ungewöhnliche Konzepte wie „alpines Management“ in einen sehr kurzweiligen und unterhaltsamen Vortrag zu verpacken. Viel Vergnügen! (17 min, Video, deutsch)

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Video-Link: https://youtu.be/bmn3aKVECsQ

 

Weniger Entertainment ist Nugget #3, aber die Thesen sind mindestens genauso spannend und wertvoll. Auf ChangeX werden Kernthesen aus Wolf Lotters Buch „Innovation. Streitschrift für barrierefreies Denken.“ zusammengefasst. Das Buch hatte ich ja bereits in meinem letzten Beitrag erwähnt. Am Anfang des Essays wird thematisiert, was ich auch schon oft beobachtet habe. Klassische Organisationen sind gebaut, ihren Zustand zu erhalten. Das passt leider gar nicht mit Innovation zusammen. Volle Zustimmung bekommt von mir die Aussage: „Die Bürokratie aber ist der Atommüll der modernen Organisation.“ Wie kann man nun also Organisationen schaffen, die zumindest weniger innovationsfeindlich sind? Wie kann man den kreativen Störern einen Schutzraum gewähren? Es braucht Ermöglicher und so einer will ich sein. Ich will die Angst vor dem Fehler machen nehmen, zu Experimenten ermuntern, Vielfalt fördern und die Organisation irritieren und hinterfragen. Das ist nicht immer einfach, denn man kriegt auch Gegenwind und manchmal verfällt man auch wieder in alte Muster und verhält sich systemkonform. Der Essay bestärkt aber, dass es der richtige Weg ist. Ein long read, der jede Minute wert ist. Versprochen!
Die Innovation der Innovation (13 min, Text, deutsch)

Für die Podcastfans ist mein Nugget #4. Der Firmenfunkpodcast steht in meiner Favoritenliste ganz oben und ich war selbst schon zweimal zu Gast. In Folge 30 ist Robert Lippert von Mayflower zu Gast bei Leonid Lezner. Am Anfang wird erstmal der Begriff Slacktime geklärt, von dem einige vielleicht schon im Zusammenhang mit Googles 20% Zeit oder den FedEx Days kennen. Bei Mayflower, die Beratung und Entwicklung für Webprojekte anbieten, sind 10% der Zeit für Slacktime reserviert. Um Projektzeit und Slacktime besser zu synchronisieren gibt es die sogenannten Maydays. Da werden bei mir gleich Erinnerungen an das gleichnamige Event in Dortmund statt, bei dem die Größen der elektronischen Musik auftreten. An was die Mitarbeiter arbeiten ist übrigens nicht reglementiert. Besonders gut gefällt mir das Beispiel eines ATARI Emulators, der mit dem Kerngeschäft von Mayflower gar nichts zu tun hat. Allerdings hat das Projekt die Codingskills des Entwicklers verbessert und fand irgendwann auch Verwendung im Recruiting. Ich wette der ROI ist höher als bei mancher traditioneller Weiterbildung. Um das Finanzielle und wie man Sponsoren überzeugt geht es dann schließlich auch noch in dieser Episode.
FF030 Slacktime für mehr Innovation im Unternehmen (46 min, Audio, deutsch)

Ein „Quickie“ zum Thema remote work ist Nugget #5. Über Stephan List wurde ich auf das Remote Only Manifesto aufmerksam. Auch wenn ich selbst das Tag #remotework nutze, spreche ich lieber von remote co-work oder noch besser remote collaboration. Richtig interessant wird es für mich nämlich erst, wenn  die Zusammenarbeit genauso gut gelingt wie zusammen am gleichen Ort. Im Deutschen würde ich wohl von ortsunabhängiger Zusammenarbeit sprechen, aber auch das klingt etwas sperrig. Wie Stephan List kann auch ich einige der Thesen nicht ganz nachvollziehen. Ein weit verbreitetes asynchrones Kommunikationsmedium ist z.B. Email. Wenn alle ihr wöchentliches Telefonat (=synchron) gegen Emails eintauschen, führt das sicherlich nicht zu besserer Kommunikation und Zusammenarbeit. Die Vorteile, die von Remote Only gelistet werden, unterschreibe ich allerdings wieder zu 100%.
Arbeiten, immer überall: Das Remote Only Manifesto (2 min, Text, deutsch)

Wer vollständig remote arbeiten möchte und mit der Perspektive digitaler Nomade liebäugelt, der wird in Nugget #6 fündig. Die #Freuberuflerin Sandra hat eine „Anleitung“ für digitale Nomaden geschrieben. Es gibt durchaus verschiedene Varianten des digitalen Nomadentums. Vom klassischen um die Welt reisen bis zu gelegentlichen Auszeiten, an denen man ortsunabhängig arbeitet, ist alles dabei.  Nach der Einführung beschreibt Sandra drei Voraussetzungen für ein digitales Nomadenleben. Erstmal braucht es eine Arbeit die sich von überall erledigen lässt. Noch besser ist natürlich ein passives Einkommen wie z.B. ein Blog. Und dann braucht es noch entsprechendes Equipment in Form von Laptop oder Smartphone und einen Rucksack. Vor allem die Tipps zum Gepäck fand ich echt gut.
Wie du ein digitaler Nomade wirst: Arbeiten von überall (9 min, Text, deutsch)

An dieser Stelle nochmal vielen Dank an die treuen Leser und das positive Feedback, das ich über die letzten Wochen bekommen habe. Teilt die Schatzkisten gerne mit Euren Freunden, Bekannten und Netzwerken. Teilen macht reich! In diesem Sinne ein schönes Wochenende und ich freue mich auf die nächsten 50.