Hallo liebe Schatzsucher,
Gestern habe ich gutes Feedback von meinem Leser Alexandre gekriegt. Er fragte mich, wann ich mal wieder einen englischen Treasure veröffentliche. Das mache ich jede Woche, denn ich veröffentliche mittlerweile alle Artikel zweisprachig. Um die Sprache zu ändern könnt ihr ganz einfach in der Navigationsleiste auf die amerikanische oder deutsche Flagge klicken. In der mobilen Ansicht auf dem Smartphone oder Tablet, ist das leider versteckt und ihr müsst das Navigationsmenü erst öffnen um die Flagge zu sehen. Als kleines Dankeschön an Alexandre und alle treuen englischen Leser habe ich heute mal mehr englische Nuggets in die Kiste gelegt.
Die Fussballweltmeisterschaft ist vorbei und das Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft wurde noch ausführlich diskutiert. In Nugget #1 beschreibt David Bach welche Lehren man daraus für Führung ziehen kann. Seine Essenz aus dem Scheitern der Deutschen ist, dass man fast ausschließlich auf bewährte Spieler gesetzt hat. Obwohl viele jüngere Spieler einen fantastischen Confederations Cup hinlegten, ließ man diese zu Hause und ging eher auf Nummer sicher. Ob man mit der „riskanteren“ Variante Weltmeister geworden wäre ist natürlich reine Spekulation. Mir geht es an dieser Stelle auch mehr um das Verhalten vieler Manager. David Bachs Verweis auf Clay Christensens „Innovators Dilemma“ stimme ich voll und ganz zu. Wenn man sich das System vieler Unternehmen ansieht, verwundert es nicht warum Manager lieber auf das Bewährte setzen. Das Ziel ist oft die Einhaltung eines (selbst gesteckten) Jahresplans. In vielen Fällen hängt auch noch ein Teil meiner Vergütung davon ab. Wie werde ich mich wohl verhalten? Na klar, ich werde möglichst wenig Risiko eingehen und auf Bewährtes setzen. So kann ich nämlich die Eintrittswahrscheinlichkeit meines Bonus erhöhen. Ob dies Kundennutzen generiert und der Dynamik am Markt gerecht wird, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
What Germany’s Spectacular World Cup Failure Can Teach Us about Management (7 min, Text, englisch)
Etwas praktischer ist Nugget #2 und lädt direkt zum Ausprobieren ein. Es geht um das Thema Entscheidungen, was übrigens diese Woche in meiner Organisation in Form einer Ausstellung diskutiert wurde. Mehr zu diesem Format ein einem separaten Blogpost, der in Kürze erscheinen wird. Brian Armstrong hat in seinem Artikel erläutert wie bei Coinbase wichtige Entscheidungen getroffen werden. Die entsprechenden Schritte werden von einem Spreadsheet unterstützt, das Brian dankenswerterweise offen zur Verfügung stellt. Das vorgestellte Framework ist natürlich nicht die einzige Art und Weise wie man Entscheidungen treffen kann. Man sollte also aufpassen, das man nicht in die „Best Practice“-Falle läuft und blind ein Werkzeug anwendet. A fool with a tool is still a fool! Dennoch finde ich es eine gute Vorlage für eigene Experimente, wie Coinbase wichtige Fragen im Entscheidungsprozess formalisiert hat und so Bewusstsein schafft. Zum Beispiel fragt das Spreadsheet, wer die Entscheidung trifft. Klingt simpel, aber ich wette in vielen Unternehmen wird diese Frage nicht wirklich gestellt. Vielfach entscheidet auch noch einfach der Abteilungsleiter, obwohl der nicht der Beste ist. Neu für mich und richtig spannend finde ich das Haltbarkeitsdatum für Entscheidungen. Ich finde das schafft zum einen Verbindlichkeit, zum anderen berücksichtigt es aber auch dass sich Rahmenbedingungen ändern können und eine Entscheidung deswegen revidiert werden kann. Zum Schmunzeln ist übrigens noch der letzte Teil des Artikels, bei dem übliche Wege der Entscheidungsfindung einen Namen bekommen. Da war schon einiges Bekanntes dabei. Wie trefft ihr Entscheidungen? Was funktioniert gut und was eher weniger? Gebt mir gerne Feedback in den Kommentaren, per sozialen Medien oder Email!
How we make decisions at Coinbase (9 min, Text, englisch)
Nugget #3 ist der neueste Blogpost aus meinem Lieblingsnetzwerk der Intrinsifier. Die Freischwimmer Christiane und Larissa erörtern, warum der Glaubenssatz „Meine Mitarbeiter können das nicht“ eine Falle ist. Im ersten Moment wollte ich den Post schon als „zur Kenntnis gekommen“ und „nichts Neues“ taggen. Zum Glück habe ich mich aber eines Besseren besonnen. Denn Erstens ist das für viele Führungskräfte und Manager eben doch was Neues. Und Zweitens muss ich persönlich immer wieder aufpassen, dass ich nicht selbst in diese Falle tappe. Ich bin ja selbst Teil eines Systems, das genau diesen Glaubenssatz immer wieder Bekräftigt. Ich will dem Artikel gar nichts mehr groß hinzufügen. Christiane und Larissa haben ein anschauliches Beispiel gewählt und geben vier Tipps was man tun kann. Ich möchte an dieser Stelle nur ergänzen, wie man die Umsetzung in der Routine seines Alltagsgeschäft nicht so leicht vergisst und dadurch öfter aus dem Verhaltensmuster ausbricht. Mir helfen in diesen Fällen oft Kalender-Popups. Hier könnte das ein wiederkehrender Eintrag am Freitag mittag um 12.30 sein. Als Titel wähle ich „Mal wieder Kindergarten in deinem Team erlebt? Vielleicht bist du der Auslöser?“. Gut funktionieren auch kleine Tokens an meinem Arbeitsplatz. Das können Spielfiguren, Bilder oder Schilder sein, die mich auf ein Thema aufmerksam machen. Habt ihr noch mehr Beispiele, wie man die Scheuklappen im Alltagsgeschäft überlisten kann?
Verantwortungsübernahme? Nicht mit unseren Mitarbeitern (7 min, text, deutsch)
Ich wünsche Euch ein schönes sommerliches Wochenende! Vielleicht seid ihr aber auch schon im Urlaub oder geht in Kürze? Schatzkisten sind ja oft an Stränden zu Hause. Schickt mir gerne mal ein Foto, an welchen Orten ihr die Schatzkisten öffnet 😉