Hast du dich schon mal gefragt, was einen digital leader ausmacht? Harald Schirmer, dem ich schon seit langem auf Twitter folge und der bereits in einer meiner ersten Schatzkisten vertreten war, erklärt es in Nugget #1. Man muss den Begriff nur in seine zwei Teile zerlegen. Ein guter Leader hat erstmal nichts mit digital zu tun, sondern muss mit Menschen umgehen können. Weil man für komplexe Unternehmungen aber oft Menschen auf der ganzen Welt braucht, diese zu den unterschiedlichsten Zeiten verfügbar sind und man nicht der „Chef“ von diesen Menschen ist, sind digitale Skills extrem hilfreich. Leider ist das heute noch sehr wenig verbreitet. Wie viele der Leaders in deiner Organisation nutzen soziale Medien und alternative Formen der Kommunikation? Ich höre oft, dass das was für die Generation Facebook ist. Dabei beweist das Bespiel im Artikel sehr schön, wie viel effektiver ein Blog gegenüber Email sein kann. An dieser Stelle noch Danke an meinen Kollegen Benjamin Wölfel, der mich nochmal auf Harald Schirmers Sammlung von Artikeln gestupst hat.
What makes a leader a „digital“ leader? (3 min, Text, englisch)
Ein digitaler Leader ist offensichtlich Benjamin Grimm von adidas. Im Talk bei digitale Leute erklärt er wie man OKRs bei adidas einsetzt. Cool finde ich die Idee des Marktplatzes für Ziele. Jetzt wirst du vielleicht denken, Ziele abstimmen machen wir doch auch. Oft passiert das aber über die traditionelle Hierarchie und Ziele werden von oben nach unten „ausgerollt“. Wenn die Menschen die Ziele selbst erarbeiten und verantworten (Dan Pinks Autonomy, Mastery und Purpose lassen grüßen), klappt es auch mit der Motivation. Hilfreich ist auch noch die Empfehlung wie man den Veränderungsprozess vor allem mit der Führungsebene gestaltet. Aber sieh selbst in Nugget #2 (33 min, Video, deutsch):
Wenn es um Ziele geht, geht es auch um Zielerreichung. Und Zielerreichung bestimmt in vielen Unternehmen auch das Gehalt. Stichwort: Pay for performance. Mit Beispielen wo die Kopplung von Zielerreichung und individuelle Leistungszulagen dem Unternehmen mehr schadet als nützt, könnte ich jetzt eine ganze Blogserie füllen. Radikal anders an das Thema Gehalt geht die Agentur Wigwam aus Berlin. In Nugget #3 beschreiben sie ihren mitunter auch schmerzhaften Weg auf ihrer Reise zum gerechten Gehalt. Das lässt sich mit Sicherheit nicht eins zu eins in jedem Unternehmen umsetzen. Alleine die Diskussion zum Thema wäre doch schon mal was wert. Schließlich ist es noch vielerorts eines der großen Tabuthemen. Wie ist das bei dir so? Findest du dein Gehalt gerecht? Wird die „Beute“ gar gemeinsam verteilt? Austausch gerne auch per PM.
Ein Rückblick auf die Wigwam’sche Odyssee rund ums liebe Geld. (10 min, Text, deutsch)
Das war es für diese Woche. Nachdem mich einige nach einer Möglichkeit fragten, die Schatzkisten zu abonnieren, werde ich am Wochenende endlich mal eine Mailinglist für diesen Blog implementieren. Also stay tuned!
Hallo,
eigentlich gehört der Kommentar noch zu Kiste 76 „Bücher/Leseliste“, thematisch passt er aber auch hier wunderbar.
1. Time for Change: Wie ich meiner Tochter die Wirtschaft erkläre – Yanis Varoufakis
(Sicher auch eine Gewisse Ironie, von einem Griechen die Grundlagen der Ökonomie zu hören. Zur Auffrischung oder tatsächlich auch zum Einstieg, ab ca 14 Jahren – aber keinesfalls ein Kinderbuch)
2. Warum die Sache schiefgeht: Wie Egoisten, Hohlköpfe und Psychopathen uns um die Zukunft bringen – Karen Duve
(Spitze Anspielungen und Erörterungen zur aktuellen/„old“ work. *)
3. Measure What Matters: How Google, Bono, and the Gates Foundation Rock the World with OKRs – John Doerr
(Zurück zu dieser Kiste: Grundlagen zu OKRs und diverse Cases)
In dieser Reihenfolge lesen! (1 und 2 auch gut als Hörbuch unterwegs)
Nicht unbedingt hoch innovative Themen, aber manchmal sind es ja gerade die Grundlagen, an die man sich gelegentlich wieder Erinnern sollte – gerade im Zusammenhang mit New Work …
*: In der Tat kann man den Inhalt einseitig sehen wie in der Spiegel Kritik (s. Link unten); und tatsächlich muss man sich die Frage stellen, ob sich unsere Wirtschaft auch ohne das angeprangerte Verhalten so prächtig entwickelt hätte. Nichts desto trotz sollte man über das ein oder andere mal Nachdenken – gerade mit Blick auf unsere Zukunft und wie wir arbeiten wollen.
Würde mich interessieren was ihr dazu sagt.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/karen-duves-buch-warum-die-sache-schiefgeht-kritik-a-1000340.html
Hallo Ben,
danke für die Empfehlungen. Kenne keines davon und gerade das von Karen Duve scheint mir ziemlich kontrovers zu sein. Zum Thema Time for Change und Wirtschaft wird die Schatzkiste 79 interessant. Da geht es in einem Nugget um Zukunftsvisionen für Wirtschaft.
Gruss,
Tobias