Schatzkiste 53 – Neue Arbeit, Remote teams, Design Sprint

Liebe Schatzkistenleser,

diese Woche wird es wieder textlastig. Aber ich kann versprechen, dass alle Texte spannend geschrieben und vor allem auch tolle Visualisierungen dabei sein. Bevor ich aber selbst viel zusätzlichen Text produziere, öffne ich lieber schnell die Schatzkiste.

Nugget 1 ist eine Art Reisebericht. Ines TimmJohanna Röhr und Johanna Felde sind Studentinnen der Digitalen Kommunikation und haben sich auf eine Lernreise nach New York begeben. Dort wollten sie herausfinden wie sie aussieht: die neue Arbeitswelt. Dabei herausgekommen sind verschiedene Blogposts, drei Podcastepisoden und zahlreiche Posts in den sozialen Medien. Im Abschlussartikel dieser Lernreise fassen die Drei ihre Erfahrungen zu 9 Thesen zusammen. Davon möchte ich drei aufgreifen, die manchmal im Hype um das neue Arbeiten a.k.a. New Work etwas untergehen. Erstens wäre da das Thema Selbstdisziplin. Über viele Jahre hat das die Wirtschaftswelt ihren Angestellten abtrainiert oder zumindest nicht gefördert. Oben wird gedacht, unten wird gemacht. Es wird also Zeit, dass wir wieder Eigenverantwortung lernen und dazu gehört eben auch Selbstdisziplin. Das bringt mich sofort zur zweiten These, die oft etwas untergeht in der Diskussion: „Die Zukunft der Arbeit beginnt nicht erst am Arbeitsplatz, sondern in der Schule…“. Denn eigentlich geht es schon in der Schule mit der Ausbildung von Erfüllungsgehilfen los. Unternehmergeist und Eigenverantwortung stehen nur bei wenigen Schulen auf dem Lehrplan. Der dritte Aspekt ist der Quereinstieg. Auch darüber reden wir noch viel zu wenig. Wenn ich mir heute Stellenausschreibungen ansehe, dann wird bei 99% zuerst eine bestimmte Fachausbildung und entsprechende Kompetenzen gefragt. Ich würde mir hier mehr Mut von Unternehmen wünschen und bin überzeugt, dass man extrem von neuen Perspektiven profitieren könnte.
Ich würde mich übrigens freuen, wenn die Drei ihr Projekt und den Dialog weiterführen! Falls das Euch auch so geht, gebt Ines und den beiden Johannas gerne Feedback.
Das Projekt Schichtwechsel.blog geht zu Ende: 9 Thesen zur Zukunft der Arbeit (8 min, Text, deutsch)

Sind unter Euch Star-Trek-Fans? Falls ja, dann dürfte bereits der Titel von Nugget 2 Lust auf mehr machen. Ich bin kein Trekkie und ich fand den LinkedIn-Artikel von Benjamin Lampe trotzdem klasse. Es geht dabei um Kommunikation in internationalen Teams. Benjamin an den Tipp seines Freundes und ab da wurde Klingon im Team gesprochen. Ich kenne selbst die Situation, dass Teammitglieder in Teambesprechungen gehemmt sind weil sie Englisch nicht so flüssig sprechen wie ihre Kollegen. Vor allem bei meinen Kollegen aus China war dieses Phänomen besonders gut zu beobachten. Wenn dann noch besondere Redewendungen oder Dialekt bei den Muttersprachlern hinzukommt, ist man schnell „raus“. Gut wenn man sich da auf eine „neutrale“ Sprache einigen kann. Das trägt sicherlich zum Gelingen des Purple Space bei.
Can speaking Klingon make you a better captain? (4 min, Text, englisch)

Vor Nugget 3 hatte ich noch nie etwas von Design Sprints gehört. Klar kennt man Sprints aus Scrum. Und Designprinzipien sind spätestens seit dem Hype um Design Thinking auch in aller Munde. Caspar Siebel beschreibt in seinem Gastbeitrag auf komfortzonen.de um was es bei Design Sprints geht, wie man einen Design Sprint organisiert und was es braucht (z.B. Teamzusammensetzung), dass der Sprint auch gelingt. Seine Visualisierungen sind übrigens der Hammer und machen gleich noch mehr Mut zur Umsetzung. Einen Aspekt in den Q&A möchte ich besonders herausstellen – Teamdiversity. Darum ging es ja auch ein Stück weit in Nugget #2. Ich finde es gut Entscheider in einem Sprint dabei zu haben. In einer klassischen Organisation kann das heißen, der Bereichsleiter spendiert volle fünf Tage für die Teilnahme. Allein das ist schon ein guter Lackmustest, wie sehr die Organisation hinter dem Auftrag steht. Auch die Bedenkenträger klammern wir bei derartigen Aktivitäten gerne aus. Zum Einen addieren sie eine gute Perspektive. Zum Anderen sind sie nach den fünf Tagen wahrscheinlich auch in das Projekt eingekauft. So ein Design Sprint würde perfekt auf meine aktuelle Herausforderung im Unternehmen passen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich die Entscheider für fünf volle Tage verpflichten kann. Aber damit würde ich zumindest die Verpflichtung zum Auftrag testen 😉
Das ultimative FAQ zu Design Sprint (17 min, Text, deutsch)

In diesem Sinne ein schönes Wochenende!