Sind Kennzahlen gut oder schlecht? Gehören Emotionen ins Berufsleben oder ist das unprofessionell? Was bedeutet die Digitalisierung für den deutschen Mittelstand? Die letzten Tage war auf dem Blog Funkstille, da die Brose Technologietage meine volle mentale Kapazität benötigt haben. Zum späten Sonntagnachmittag gibt es endlich wieder Futter und Antworten auf die drei Fragen. Für mich mindestens genauso spannend wie der Tatort am Sonntag Abend.
In Nugget #1 geht es um das Thema Metrics. Jerry Z Muller, Autor des Buchs „The Tyranny of Metrics“, zeigt die negativen Konsequenzen von Metrics. Ich bin bei diesem Thema hin- und hergerissen. Auf der einen Seite hab ich oft genug beobachtet, wie Kennzahlen schädliches Verhalten erzeugen. Besonders schlimm wird es, wenn die Kennzahlen auch noch an Vergütung gekoppelt sind. Der Aufwand für Messung und Berichtswesen trägt außerdem nicht direkt zur Wertschöpfung bei. Derartige Blindleistung verschwendet in manchen Unternehmen signifikant Bandbreite. Auf der anderen Seite geht es meiner Meinung nach aber auch nicht ohne Kennzahlen. Unternehmerische Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Verlust gehören zum unternehmerischen Einmaleins und sind sogar rechtlich bindend. Aber auch Kennzahlen wie Anzahl neuer Kunden, Durchsatz von Maschinen und Fehlerraten können hilfreich sein um Effizienz und Effektivität zu steigern. Schwierig wird es beim Thema Innovation. Wie innovativ bin ich? Wo kann ich mich verbessern? Gibt es bei dir im Unternehmen Kennzahlen zum Thema Innovation? Ich bin interessiert an Austausch. (5 min, Text, englisch)
Against metrics: how measuring performance by numbers backfires
Nugget #2 ist ein leidenschaftlicher Artikel von Magdalena Rogl im PR Magazin, den sie dankenswerter Weise auch noch einmal auf Linkedin gepostet hat. Es geht um das Thema Emotionen. Ich kann mich noch gut an die Worte eines ehemaligen Kollegen erinnern: „Emotionen haben hier nichts verloren. Das ist unprofessionell.“ Ich war damals völlig perplex und es hat sofort Widerstand in mir getriggert. Hier arbeiten doch keine Maschinen, die ihre Emotionen morgens an der Drehtür abgeben. In der Vorbereitung auf die Technologietage wurde es in den letzten Wochen bei mir im Team auch mal emotional. Im ersten Moment hat mich das immer geärgert. Im Rückblick freue ich mich aber darüber. Es zeigt mir nämlich, dass die Menschen mit Leib und Seele dabei sind. In diesem Sinne, feiert Emotionen! (8 min, Text, deutsch)
Wir brauchen mehr Emotionen im Beruf
Als Nugget #3 habe ich die neueste Folge des t3n Podcasts für Dich. Josef Brunner teilt seine Gedanken zur Digitalisierung in Deutschland. Auch ich habe relayr noch als Anbieter von Sensoren in Schokoladentafelform abgespeichert. Die „neue“ Value Proposition versicherter Effizienzgewinn dank industriellem Internet der Dinge finde ich spannend. Das dürfte viel besser skalieren als die Hardware mit der relayr gestartet ist. Anwendungsfälle oder zu neudeutsch „use cases“ sollten bei den tausenden deutschen Mittelständlern im produzierenden Gewerbe massenhaft zu finden sein. Wo würdest du relayr in deinem Unternehmen einsetzen? Noch spannender finde ich allerdings die Diskussion zum Thema Geschäftsmodelle, vor allem am Beispiel der Automobilindustrie. Schaffen wir die Transformation von kontinuierlichem Verbessern von Hardware (a.k.a. deutsche Ingenieurskunst) zu Services und Plattformökonomie? Wie sieht es in deinem Unternehmen aus? Wie hilfst du die Veränderung voranzutreiben? (50 min, Audio, deutsch)
In Deutschland ist am Freitag Feiertag und vielerorts sind auch Osterferien. Ich wünsche Dir eine schöne 4-Tage-Woche oder einen erholsamen Urlaub. Man liest sich wieder zur Schatzkiste 88. Du möchtest sie auf keinen Fall verpassen? Melde dich einfach für die Flaschenpost an.