Schatzkiste 126 – Remote Workshops

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CompanyPirate hatte ich 2017 gestartet mit einer Serie zum Thema Virtuelle Teams und Remote Work. Auch die Schatzkisten drehten sich öfters ums Thema Remote Work, z.B. die Jubiläumsschatzkiste 50. Aktuell arbeiten viele wieder im Homeoffice. Das heißt auch Workshops finden vermehrt remote statt. Grund genug eine Schatzkiste komplett dem Thema Remote Workshops zu widmen.

Nugget #1 – Welche Tipps und Tricks gibt es für Remote Workshops?

Auf dem Blog des Whiteboard Tools Miro bin ich auf einen Beitrag von Shipra Kayan gestossen. Sie fasst ihre Erfahrungen aus dem Moderieren von zahlreichen Remoteworkshops zusammen – eine wahre Schatzkiste an Tipps und Tricks. Ich greife hier ein paar Aspekte aus dem Artikel auf, zu denen ich auf CompanyPirate weiterführendes Material habe oder die für mich neue Impulse sind. Letztere möchte ich in Zukunft auch in meine Moderationen einbauen.

  • In den ersten beiden Abschnitten geht es um Werte und Typen von Remote Teams. Das Statement „Inclusive to those that are remote“ ist für mich immens wichtig. In einem meiner ersten Artikel auf diesem Blog ging es um den Purple Space, der das nochmal näher beleuchtet. Was heißt das für mich?Alle nehmen von ihrem Laptop teil. Alle nutzen ihre eigene Kamera. Mehrere Menschen in einem Raum, die in eine Hauptkamera sehen funktioniert meist nicht gut. Denn man sieht oft keine Mimik der Einzelpersonen oder jemand ist aufgrund des Bildwinkels nur halb oder gar nicht zu sehen.
  • Weil man vor dem Bildschirm leichter abgelenkt wird, ist die Planung des Workshops essentiell. 10 Minuten Slots zu planen finde ich sehr sinnvoll. Man sollte die verschiedenen Elemente des Workshops auch nochmal darauf abklopfen, ob synchrone Kommunikation das richtige Kommunikationsmedium ist. Können bestimmte Themen bereits vorab in einem Wiki oder auf einem digitalen Whiteboard erarbeitet werden?
  • Neben dem Digitalen sollte man auch dem Analogen Raum geben. Die Teilnehmer Stift und Papier bereitlegen lassen klingt banal, regt aber nochmal weitere Sinne an. Man kann sogar vorab etwas an die Teilnehmer senden (z.B. Meeting Cards, paar Legosteine für Serious Play, Snacks, …)
  • Bei Workshops denke ich fast ausschließlich an Gruppenarbeit. Den Hinweis Phasen einzubauen, wo Menschen für sich alleine arbeiten, finde ich gut. Dabei passende Musik einzuspielen kann die Atmosphäre positiv beeinflussen. Auch 1-2-4-All lässt sich mit Hilfe von Breakout-Rooms recht gut virtuell umsetzen.
  • Genauso wenig habe ich bisher daran gedacht Bewegungspausen einzubauen. Kürzlich habe ich irgendwo den Tipp gelesen, paarweise einen Spaziergang zu machen und dabei zu telefonieren. Für eine sportliche Gruppe, kann man eine virtuelle Sally-Challenge einbauen oder auch eine Runde gemeinsames Yoga.

(9 min, Text, englisch)

What I’ve learned from facilitating over 100 remote collaborative workshops

Nugget #2 – Wie gestalte ich eine unterhaltsame remote Vorstellungsrunde?

Wie viele Vorstellungsrunden hast du schon nach dem Schema „Name, Position, Jahre Firmenzugehörigkeit“ mitgemacht? Ich viel zu viele. Ich muss auch zugeben, dass ich selbst oft genug als Host die langweiligste aller Vorstellungsrunden zugelassen habe. Christian Peters hat auf LinkedIn ein einfaches und spannendes Kennenlernspiel gepostet, das ich in Zukunft öfters mal aus der Werkzeugkiste zaubern werde.

Je nach Publikum können die Kategorien auch variiert werden. Man kann zum Beispiel auch 2-3 private Facts mit 2 Themen, die zum Workshop passen zu mischen. Bei mir steht Anfang Dezember ein Remote Workshop mit Mitarbeitern aus Deutschland und China an, die ab 2021 in einer neuen Rolle tätig werden. Dafür habe ich mir folgende 5 Kategorien überlegt:

  1. Lieblingsessen (das geht immer 🍴)
  2. Mein Berufswunsch als KindWas wollte ich als Kind beruflich werden?
  3. Lieblings-Fortbewegungsmittel
  4. Meine beruflich Super.Power
  5. Mein Lieblings-Office-Tool

Das bietet gleich auch ein paar Anknüpfungspunkte für die spätere Zusammenarbeit. Ich bin gespannt, wie gut das funktioniert.

Übrigens hat Christian Peters in den Kommentaren des Posts noch ein paar weitere Games verlinkt. Auch auf seinem Blog findet sich der ein oder andere Impuls zum Thema Remote Facilitation. Dort scheint zwar gerade Sendepause, aber vielleicht ermöglicht ja der aktuelle Lockdown ein paar neue Beiträge.

(2 min, Text, deutsch)

Remote ConnectionGame

Nugget #3 – Was ist das lustigste Warmup-Spiel?

Wo wir schon beim Thema Einstieg in einen Workshop sind: Gemeinsam mit dem lokalen digitalen Gründerzentrum Lagarde1 veranstalte ich seit dem Lockdown im Frühjahr 2020 einen Brownbag Lunch. Das Format des Brownbag Lunch kommt eigentlich aus den USA. Man nutzt die Mittagspause für Austausch und Information und bringt sich sein Essen mit, das dort üblicherweise in braunen Tüten eingepackt ist. Nachdem (wieder) viele von zu Hause arbeiten, ist das eine gute Gelegenheit nicht alleine zu essen und sich branchenübergreifend zu vernetzen. Durch den virtuellen Raum haben wir auch viele Teilnehmer außerhalb der Region Bamberg.

Bei den letzten Lunches durfte ich immer das Warmup gestalten und so habe ich mir die Rolle des Warmup-Zeremonien-Meisters erarbeitet. Beim Brownbag Lunch im November hatten wir das bisher lustigste Spiel. Die Inspiration dazu habe ich aus dem Komfortzonen Newsletter High-Five. Wir spielten um die Open-Schnick Herbstmeisterschaft. Die Spielregeln liest Marc-Uwe Kling im Video vor. In Zoom haben wir Open-Schnick bei einer Teilnehmerzahl von 14 Personen folgendermaßen umgesetzt:

  • Für Runde 1 haben wir die Teilnehmer in Breakout-Rooms mit je 4 Personen eingeteilt. Raum 3 und 4 hatten nur 3 Personen.
  • In diesen Räumen spielten wir je drei Partien: Person 1 vs. Person 2, Person 3 vs Person 4, Gewinner 1/2 vs. Gewinner 3/4.
  • In den Räumen mit 3 Teilnehmern spielten wir jeder gegen jeden und bei Gleichstand ein Stechen alle drei gegeneinander.
  • Nach ca. 4 Minuten kamen wir wieder alle in den Hauptraum zurück und spielten ein Halbfinale. Gewinner Raum 1 vs. Gewinner Raum 2, Gewinner Raum 3 vs. Gewinner Raum 4
  • Das Finale spielten dann die beiden Halbfinalgewinner.

Bei höherer Teilnehmerzahl macht man entweder die Breakout-Rooms größer oder spielt im Hauptraum noch ein Viertelfinale aus. Das Spiel hat den Leuten Mega-Spaß gemacht. Von einem Teilnehmer waren die Kinder mit am Laptop und er durfte den ganzen Nachmittag mit ihnen Open-Schnick spielen.

Der Brownbag Lunch findet immer am ersten Freitag im Monat statt. Karten gibt es auf Eventbrite. Folge mir gerne auf LinkedIn oder Instagram, dort kündige ich die Themen auch immer zeitnah an.

(2 min, Text, deutsch)