Schatzkiste 106 – VUCA, Transformation, Community

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Welche Kompetenzen brauchst Du in der VUCA Welt? Wie begibst Du dich auf die Reise ins Unbekannte? Wie baust Du eine Community auf? Die Schatzkiste 106 ist wie ein kleiner Marco Polo Reiseführer in die unsichere und komplexe Welt.

Nugget #1 – Welche Kompetenzen brauchst Du in der VUCA Welt?

Bereits Anfang 2016 schrieb Tanmay Vora, dass die Veränderungsrate in der heutigen Geschäftswelt die Reaktionsfähigkeit übersteigt. Jetzt haben wir 2019 und ich behaupte die Veränderungsrate hat nicht nur wegen Handelsstreiten und Brexit nochmal kräftig zugelegt. Das Akronym VUCA (volatile, uncertain, complex and ambiguous) hat mittlerweile Hypestatus erlangt und läuft wie Agile Gefahr verbrannt zu werden. Die 12 Kompetenzen im Beitrag erhöhen die Chance auf ein langes Leben für dein Unternehmen. Drei davon möchte ich an dieser Stelle aufgreifen und dich zu ersten Schritten inspirieren:

  • Anpassungsfähigkeit (#1) – Ich kann es nicht oft genug betonen. Überraschungen sind VUCAs best friend. Ich schaffe es sowohl beruflich wie privat immer öfter mich nicht darüber zu ärgern, sondern das Beste oder gar etwas Besseres daraus zu machen. „Gibt das Leben dir Zitronen, mach Limonade draus.“ Wie wäre es mit einer Limonadenecke in deinem Büro? Wenn es zu einer Überraschung kommt, trifft man sich in der Limonadenecke und stößt darauf an. Zusammen spinnt ihr Ideen, wie man die Überraschung als Chance nutzen kann. Die Geschichten kann man noch an einer Pinnwand neben der Limonadenecke teilen. Im Artikel Krumme Dinger gibt es noch mehr Inspiration zum Thema Überraschungen (wahrscheinlich kennt den Beitrag mittlerweile aber jeder 😉 ).
  • Menschliches Engagement (#4) – In vielen Unternehmen ist Taylorismus noch stark ausgeprägt. Die Menschen im Unternehmen werden als Zahnrädchen in einer Maschine angesehen. Diese Herangehensweise versagt in der VUCA Welt. Eine Maschine ist meist starr und wenig anpassungsfähig. Statt durch Zielvorgaben und extrinsische Motivatoren angetriebene Rädchen im System braucht es intrinsisch motivierte und unternehmerisch denkende Menschen. Doch was treibt die Menschen in deiner Organisation an? Das lässt sich mit den Moving Motivators herausfinden, über die ich in Wilde 13 geschrieben habe.
  • Netzwerk und Zusammenarbeit (#8) – Zu internen Netzwerken gibt es mehr in Nugget #3. Externe Partnerschaften und Netzwerke sind in meiner aktuellen Aufgabe mein täglich Brot. Außerhalb des Unternehmens suche ich nach Lösungen für unsere Herausforderungen. Dank Supplier Enabled Innovation lösen wir Probleme mit Hilfe von bestehenden Lieferanten und neuen externen Partnern. Du hast im Unternehmen eine Nuss zu knacken? Warum nicht 2-3 bestehende Lieferanten zu diesem Thema einladen und gemeinsam an der Lösung arbeiten?Warum die Herangehensweise sogar ökonomisch Sinn macht, habe ich vor Kurzem übrigens twitiert:

Der Beitrag ist am Ende übrigens noch wunderschön per Sketchnote zusammengefasst. Dies eignet sich perfekt als Ausdruck fürs Büro oder als Desktophintergrund. (7 min, Text, englisch)

Nugget #2 – Wie begibst Du dich auf die Reise ins Unbekannte?

Beim Lesen von Nugget #1 wird schnell klar, dass viel Veränderung notwendig ist. Das Wörtchen Change verursacht bei vielen eine Magenverstimmung. Der Vorstand fährt zur Klausur auf ein Offsite und kommt mit einem Plan zur Veränderung zurück, das dann im Changeprojekt umgesetzt werden soll. Jörg Jelden skizziert einen vielversprechenderen Weg und spricht statt Change von Transformation. Zum Beispiel betrachtet er die drei Seiten einer Organisation – formal, informal, Schauseite. Bei vielen Veränderungsprojekten wird nur die formale Seite der Organisation betrachtet und man wundert sich dann, warum das Veränderungsvorhaben irgendwie komplett anders läuft als gedacht.

Im Beitrag gibt es eine Handvoll Prinzipien, wie man eine Reise ins Unbekannte angeht. Besonders gut gefällt mir diese Aussage:

Sie können sich eingestehen, dass sie nicht genau wissen, wohin die Reise gehen wird und sind bereit, sich mit ihren Mitarbeitern auf eine Reise in nicht kartographiertes und teilweise auch nicht kartographierbares Terrain einzulassen.

Das passt perfekt zu meiner Mission mit diesem Blog. Ich möchte Mut machen unbekannte Wege zu beschreiten, zu Reisen in neues Terrain inspirieren und dabei Ideen an die Hand geben, wie man in neuem Terrain bestehen kann. Steht dein Unternehmen vor einer Reise ins Unbekannte? Was fehlt euch loszusegeln? Ich bin gespannt auf Feedback. (8 min, Text, deutsch)

Nugget #3 – Wie baust Du eine Community auf?

In Nugget #1 geht es um interne Netzwerke. Doch wie erschafft und pflegt man solche Netzwerke? Bernhard Schloß hat ein schönes Werkzeug für die Arbeit an und in Communities vorgestellt. In meinem aktuellen Unternehmen gibt es die #TogetherFIRST Community. Initiiert wurde die Plattform für Austausch von meinen Kollegen Michael Seifert und Benjamin Wölfel. Inspiriert von unseren Unternehmensprinzipien FIRST helfen wir uns seit mehreren Wochen gegenseitig durch die VUCA Welt. Es war an der Zeit, die kleine aber feine Community zum nächsten Schritt zu verhelfen. So trafen sich am Montag dieser Woche zehn Freiwillige und arbeiteten mit dem Minimum Viable Community Canvas. Mit nur zwei Stunden zeitlichem Einsatz konnten wir die unterschiedlichen Perspektiven auf unsere Identität sammeln, sowie konkrete Maßnahmen zu Erlebnissen, Regeln und Kommunikation erarbeiten. An der ein oder anderen Stelle bei der Identität waren wir durchaus unterschiedlicher Meinung bzw. heterogen und wir konnten es trotzdem im Canvas abbilden. Die unterschiedlichen Perspektiven lassen wir auch erstmal so stehen. Wir hatten aber auch viele Punkte, bei denen wir unseren gemeinsamen Nenner klar erkennen konnten. Der Community Canvas war definitiv ein hilfreiches Werkzeug und ich freue mich diese Community weiter auszubauen. (3 min, Text, deutsch)