Die Stadt gehört wieder mir!

  • von
Superkilen

Eine meiner Lieblingsmusikerinnen ist Fiva. Per Zufall bin ich mal über „Keine Angst vor Legenden“ der Rapperin im Radio gestolpert und seitdem sorgen ihre Songs regelmäßig für gute Laune bei mir. Perfekt in die aktuelle Zeit passt „Die Stadt gehört wieder mir“:

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/LQQ7apHJbVE

„Die Stadt gehört wieder mir“ denkt sich gerade die Natur an vielen Orten. Die Luftqualität verbessert sich weltweit, in Venedig sieht man dank klarem Wasser Schwäne und die klassische Rushhour am mittleren Ring in München ist aktuell fast nicht existent. Wäre es nicht schön diesen Zustand auch in Zeiten nach Ausgangsbeschränkungen zu erhalten? Remote Work lernen wir ja gerade und wenn wir alle öfter mal das Fahrrad nutzen wird das schon was. Apropos Fahrrad, der Copenhagenize Index bewertet die Fahrradfreundlichkeit von Großstädten. Damit wäre dann auch die nächste Station für meine #WandelWeltReise gefunden.

Auf in die Fahradstadt #1 – Kopenhagen

Mit Google Airlines Earth geht es wieder in Nullkommanix direkt an den Touri-Hotspot der dänischen Hauptstadt. Bei der kleinen Meerjungfrau ist es sogar bei Streetview ziemlich überfüllt und so schlendere ich gemütlich am Hafen entlang und dann hinüber zum Kastell von Kopenhagen. Dort sind wirklich alle Wege per Streetview kartografiert. Scheinbar wurde auch das per Fahrrad gemacht, denn man sieht oft einen Helm am unteren Bildrand. Es gibt jede Menge schöne Spots mit 360° Views, sodass man etwas verweilen kann. Weiter geht es über die Esplanaden Richtung Designmuseum. Hier sieht man einen breiten Fahrradweg, der gut frequentiert ist und von der Strasse baulich getrennt ist (also nicht aufgepinselt). Schade, dass man noch nicht virtuell per Rade durch die Strassen fahren kann. Das Designmuseum kann man via Google Arts & Culture besuchen. Auf dieses Angebot bin ich durch den Artikel Kreativität anregen von t3n gestossen. Leider hat mich keines der Exponate inspiriert.

Der Superkilen – Ein Platz mit und für Diversity

Beim Abstecher zu Visit Kopenhagen hat mich sofort das Bild vom Superskilen in den Bann gezogen. Normal wäre es vom Designmuseum eine Stunde Fussweg, virtuell springe ich direkt dorthin:

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/02zBbs4V6Cw

Superskilen ist ein Platz der zum einen von verschiedenen Ländern und Kulturen inspiriert ist. Die Schweizer Parkbank finde ich witzig. Zum anderen ist es auch ein Treffpunkt für verschiedene Kulturen. Seit Jahren habe ich ein virtuelles globales Team und ich schätze den Vorteil der verschiedenen Kulturen. In diesen Zeiten ist es mir wichtig verschiedene Perspektiven zu hören (z.B. Schutzmasken ja oder nein?) und zu erfahren, wie verschiedene Länder mit der Krise umgehen. So lernte ich unser Sozialsystem schätzen, als ich von meinem amerikanischen Kollegen gehört habe wie schnell man aktuell in den USA ohne Job dasteht.

Index Project – Das Gegengift für böse Probleme

Den letzten Stop auf dieser Station nutze ich für das Index Project. Aus einem Design Award wurde über die letzten Jahre ein Projekt, das sich den Herausforderungen dieser Welt annimmt. Interessant ist die Geschichte, wie sich Index aufgrund einer Reise der ehemaligen Geschäftsführerin gewandelt hat:

So, she went on a knowledge sabbatical — travelling the world, talking and listening. She met with designers, media, scientists, academics, artists and experts of design and innovation. 

Ich bin gespannt was ich auf meiner virtuellen #WandelWeltReise noch lernen werde. Wer weiß, vielleicht wird bei mir auch ein Sabbatical draus und ich bereise diese Orte auch nochmal in real.

Ich habe bestimmt zwei Stunden spendiert und mir die zahlreichen Innovationen und Geschichten dahinter angesehen. Da findet man populäre Erfindungen wie den Raspberry Pi. Passend zur Fahrradstadt Kopenhagen gibt es den Airbag für Radfahrer. Es gibt aber auch Innovationen, die Menschen mit Einschränkungen wieder zu mehr Lebensqualität verhelfen, wie z.B. die App „Be My Eyes“. Ein Projekt hat mich am meisten nachdenklich gemacht – Better Place.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/EIFPKawtnHs

Bereits 2009 gewann das Projekt den Award. 2013 war das Geld zu Ende und Better Place gescheitert. Das Thema Scheitern verdient eine Extrastation auf meiner Reise und ich werde es hier nicht behandeln. Eine Idee von Better Place lebt übrigens weiter. Der chinesische Autobauer Nio verfolgt das Konzept mit austauschbaren Batterien. Ich bin gespannt ob die aktuelle Krise uns Schub beim Thema neue Mobilität gibt oder es uns eher zurückwirft. Mein Ausflug nach Kopenhagen ist hiermit erstmal beendet, obwohl noch so viel Inspiration und Innovation zu entdecken gewesen wäre.

Impulsfragen zu dieser Station

  • Wie können wir die positiven Auswirkungen der Coronakrise (weniger Luftverschmutzung, sauberes Wasser, weniger Stau) auch in der Zeit danach genießen? Wie oft pro Woche würdest das Auto stehen lassen und Remote Arbeiten? Wie oft würdest Du Fahrrad statt Auto nutzen?
  • Welche anderen Perspektiven helfen dir in der aktuellen Situation weiter? Welche Perspektiven sind dir fremd oder stoßen gar auf Ablehnung? Wie hältst du aktuell Kontakt zu deinen Freunden und/oder Kollegen in fremden Ländern?
  • Welche Story aus dem Index Projekt hat dich am meisten beeindruckt? Für welches böse Problem außer dem Virus brauchen wir noch ein Gegengift?

Schreib Deine Gedanken zu diesen Fragen gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag oder die Posts auf meinen sozialen Kanälen. Welche Fragen müssen in einer der folgenden Stationen noch gestellt werden? Welches Ziel darf auf einer #WandelWeltReise auf keinen Fall fehlen? Ich freue mich über Dein Feedback.

Picture Credits:
København – Superkilen by Fred Romero (CC BY 2.0)