Schatzkiste 128 – Homeoffice

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Seit heute, Mittwoch 9.12., gelten in Bayern verschärfte Corona-Maßnahmen. Vom Lockdown light geht es in den Lockdown medium. Punkt 10 auf der Liste der Maßnahmen: Arbeitgeber müssen Homeoffice ermöglichen. Deshalb widmet sich die Schatzkiste 128 dem Thema Homeoffice. Dabei geht es nicht nur um die Gestaltung des Homeoffice, sondern es gibt auch praktische Tipps, wie man den Arbeitsalltag auch remote abwechslungsreich gestalten kann. Denn nichts ist ermüdender und uninspirierender als stundenlange Dauerbeschallung mit Powerpoint-Folien, während man gleichzeitig in die stummen Initialen oder Portraitbilder der Kollegen schaut.

Nugget #1 – Wie gestalte ich mein Home Office?

Los geht es mit einem Video von Matthew Encina, der Einblicke in sein „Schöner Arbeiten“ Projekt gibt. Nachdem wir unsere Wohnungen gerade nur noch für triftige Gründe verlassen dürfen, ist gerade jetzt Gelegenheit für ein kleines DIY Projekt. Es muss ja nicht gleich ein richtiges Büro sein. Manchmal reicht es schon, eine Ecke in einem Raum bürotauglich zu gestalten. Wer zum Thema Raumgestaltung Inspiration braucht, darf sich gerne bei mir per PN melden. Nein, ich bin nicht unter die Raumdesigner gegangen. Meine Frau hat in diesen Fragen aber echt ein Händchen.

Hier noch ein paar Einblicke in mein Homeoffice:

  • Für mich war ein höhenverstellbarer Schreibtisch ein must-have. Das ist nicht nur gut für den Rücken. Aufrechtes Stehen sorgt für bessere Atmung und die Stimme ist kraftvoller. Die Arbeit im Stehen bietet sich also nicht nur bei Verhandlungen und Präsentationen an. Bei mir steht ein ganz einfaches Exemplar von Ikea mit Handkurbel. Das sorgt gleich noch für etwas Bewegung in den Armen und spart Strom. Die weiße Tischplatte tausche ich irgendwann vielleicht gegen eine Holzplatte wie bei Matthew Encina aus.
  • Schöne Bilder gehören für mich auch in mein Büro. Neben ein paar Bildern von Reisen steht auf dem Schreibtisch seit Neuestem mein selbstgemachtes „Move! You are not a tree“ Visual. Das erinnert mich täglich an Bewegung und ich kann sagen, es wirkt. Das Visual und mehr Tipps zu Bewegung in Zeiten von Home Office gibt es übrigens unter dem entsprechenden LinkedIn Post.
  • Eine Anregung aus dem Video werde ich auf alle Fälle noch umsetzen. Ich arbeite mit drei unterschiedlichen Systemen – einem stationären Desktop PC auf dem Linux läuft, meinem dienstlichen Win10 Tablet mit Tastatur und einem Chromebook. Das ist teilweise ein ganz schöner Kabelsalat. Deswegen werde ich mir zu Weihnachten das Logitech-Set aus dem Video gönnen.

Hast du noch Tipps für Einrichtung und Setup des Home Office? Dann ab damit in die Kommentare.

(9 min, Video, englisch)

Nugget #2 – Wie sorge ich für Energie und soziale Nähe in remote Meetings?

Zum Thema Remote Workshops gab es zwar erst Nuggets in der Schatzkiste 126, aber ich finde der kreative Backlog kann gar nicht groß genug sein. Schließlich braucht es gerade hier Abwechslung und nicht alles passt in jedem Kontext. Laïla von Alvensleben von Mural hat einige Warmups und Energizer zusammengetragen. Hier möchte ich dir meine Top 3 aus dem Artikel vorstellen. Diese werden in Kürze bei Brownbag Lunches oder Workshops verprobt:

  • Blast from the past klingt im Vorlauf etwas aufwändiger. Ich könnte mir das aber als sehr mächtiges Warmup vorstellen, um Beziehungen im Team oder einer Community zu stärken. Es kann vermutlich nicht schaden, wenn sich die Menschen schon mal kennengelernt haben. Die Kombination aus visuellen Eindrücken und persönlichen Stories sorgen sicherlich für viele Anknüpfpunkte und bleibende Erinnerungen.
  • Touch Blue ist super einfach umzusetzen. Gleichzeitig sorgt es für Bewegung im Homeoffice, wenn jeder auf die Suche nach Gegenständen geht. Auch hier wird eine persönliche Note addiert, wenn man sieht was so im Home Office der Kolleg:innen zu finden ist. Allerdings ist für diesen Energizer wichtig, dass alle die Kamera anhaben. Das ist gerade bei mir im Unternehmen leider nur wenig der Fall.
  • Spin a Tale ist mein heimlicher Favorit. Hier ist die Barriere sehr niedrig, denn man braucht nur einen Chat und die Interaktion findet ausschließlich 1on1 statt. So muss keiner Angst haben, sich vor einer großen Gruppe zu blamieren. Dieser Energizer kann sogar asynchron verteilt über den Tag gespielt werden. Ich könnte mir das gut für den Einstieg oder als Vorlauf in Kreativworkshops vorstellen. Dafür kann die Aufgabe thematisch gestellt werden, z.B. schreibt ein Märchen über die Zukunft der Mobilität. Prognose: Einfach und extrem mächtig – must try.

Was sind deine Favoriten aus dem Artikel? Gibt es Energizer, die unbedingt in so einen Artikel aufgenommen werden müssen?

(14 min, Text, englisch)

Online Warm Ups & Energizers

Nugget #3 – Wie transferiert man den Fishbowl in die remote Welt?

Die Fishbowl Methode habe ich bisher in Unternehmen höchst selten beobachtet. Ich halte es aber für eine sehr gute Methode in verschiedene Perspektiven hineinzuschlüpfen. Es somit eine perfekte Ergänzung oder Alternative zur Walt Disney Methode oder de Bonos Denkhüte. Erfreut war ich als kürzlich Emily Abold über einen remote Fishbowl twitterte. Die treuen Leser dieses Blogs kennen sie bereits aus You can’t stop the waves, but you can learn to surf!

Neben dem Remote Fishbowl finden sich auch noch ein paar andere gute Anregungen für Remote-Meetings.

  • Mir gefällt die Idee, ein physisches Setup auch in der virtuellen Welt abzubilden. Entweder nutzt du dafür spezielle Tools oder bildest es auf einem digitalen Whiteboard ab, wie im Artikel beschrieben. Als Avatare kann man natürlich echte Fotos verwenden. Wenn es mal etwas lustiger zugehen soll, kann man auch Comic-Charaktere oder Tiere nutzen. Dann startet man gleich mit der spannenden Frage, wer sich wohl hinter welchem Avatar verbirgt.
  • Auch der Fishbowl ist auf Conceptboard leicht aufgebaut. Allerdings stelle ich mir es etwas kompliziert vor, erst den Stuhl auf Concept Board zu besetzen und dann erst in der Videokonferenz zu sprechen. Im Artikel steht ja, dass es dafür sehr viel Disziplin braucht. Vielleicht kann man hier die Soziodrama-Idee von Jörg Jelden nutzen. Die Zuschauer kleben ihre Kamera mit Post-Its ab. Wenn man in den Fish-Bowl geht, macht man den Post-It ab und hält einen Zettel mit der entsprechenden Rolle in die Kamera. Das ersetzt sozusagen das analoge Schulterklopfen.
  • Die virtuellen Pausenräume kann man eventuell noch mit einer Matching-Aktion anheizen. Ich hatte kürzlich mal für einen Präsenzworkshop das Shoesole-Matching geplant. Das lässt sich auch remote durchführen – Raum Barfuß, Raum Birkenstock und Raum Adilette. Oder man matched anhand der Jogginghosenfarbe. Man kann aber auch die Avatare für das Kaffeepausen-Dating nutzen – Superman meets Superwoman.

Viel Vergnügen bei der Umsetzung im letzten All-Hands vor der Weihnachtspause oder beim in Kürze stattfindenden virtuellen Zieleworkshop.

(6 min, Text, deutsch)